Wie wenig zukunftsorientiert und
nachhaltig die Politik der Stadtspitze ist, zeigt sich einmal mehr mit den geänderten
Schließzeiten der Erfurter Bibliotheken. Personelle Engpässe als Grund zu
nennen, stellt ein Schuldeingeständnis an der Misere dar. Einzig und allein der
Oberbürgermeister ist für die Personalpolitik der Stadtverwaltung
verantwortlich.

Seit Jahren fordern wir ein Personalentwicklungskonzept. Dieses könnte personelle Schwachstellen aufzeigen und bietet die Möglichkeit frühzeitig zu reagieren. Unbesetzte Stellen und Elternzeit sind keine plötzlich auftretenden Phänomene sondern personalpolitisch planbare Größen.

Die Probleme in den Bibliotheken sind
kein Einzelfall sondern offenbaren die personalpolitischen Schwächen des
Oberbürgermeisters und stehen stellvertretend für alle Ämter der
Stadtverwaltung.   

Für eine Landeshauptstadt, welche
sich zusätzlich den Namen „Bildungsstadt“ gegeben hat, ist es hochgradig
peinlich, wenn gerade in den Sommerferien die Bibliotheken schließen. Für viele
Kinder und Jugendliche sind die Bibliotheken der einzige Zugang zu einer großen
Vielzahl an Büchern und sonstigen Medien. Als Stadt sollte man alles dafür tun,
diesen Zugang auch zu ermöglichen.

Daniel Stassny